"Es irrt der Mensch so lang er strebt."
Johann Wolfgang von Goethe, Faust I
Leitziele und Aufgaben des Faches Deutsch im Rahmen des Schulprofils des RHG
Das Ricarda-Huch-Gymnasium sieht in der Vermittlung von Werten eine zentrale Aufgabe der Erziehung seiner Schülerinnen und Schüler. Unter der Dachbotschaft „Wir sind Wertvoll“ des „Schulhauses RHG“ ergänzen sich als tragende Säulen die Vermittlung grundlegender Werte wie Toleranz, Achtsamkeit und friedliches Miteinander verbunden mit fachlich guter und kreativer Ausbildung. Gleichzeitig soll mit einem „Blick über den Tellerrand“ kulturelle Vielfalt als Chance und Bereicherung kennengelernt und in der Schule gelebt werden.
Der Deutschunterricht spielt in diesem pädagogischen Konzept eine entscheidende Rolle, da gerade er mit seinen Schwerpunkten und Zielsetzungen ein Grundstein des Schulhauses ist. Schülerinnen und Schüler sollen im Deutschunterricht erkennen und erlernen, wie Textrezeption, Textproduktion und die Beobachtung eigener und fremder Sprachverwendung ihre Persönlichkeit formt, ihre Weltsicht bestimmt und ihre Fähigkeit, mit andern Menschen umzugehen, prägt. So ist die Entfaltung der Persönlichkeit der Schülerinnen und Schüler eng mit ihrer sprachlichen Entwicklung verbunden, weil Verstehen und Sich-Verständigen die Grundbedingungen menschlichen Zusammenlebens darstellen. Die Entwicklung ihrer sprachlichen Kompetenz ermöglicht es ihnen, sich ein eigenes Urteil zu bilden sowie auf die Wirklichkeit Einfluss zu nehmen. Damit verbunden soll der Deutschunterricht zu aktiver Teilnahme am kulturellen Leben befähigen. Diese kulturelle Kompetenz ist auf interkulturelle Erfahrung angewiesen und eröffnet so den oben angesprochenen „Blick über den Tellerrand“.
Vor dem Hintergrund der Schwerpunktsetzung auf eine wertorientierte Erziehung ist besonders auf die im Deutschunterricht zu erwerbende ethische Kompetenz zu verweisen. Diese Kompetenz ermöglicht es den Schülerinnen und Schülern besonders in der gymnasialen Oberstufe, aber auch in der Sekundarstufe I, sich mit Werten und Normen der Gesellschaft auseinander zu setzen und eigene Grundpositionen zu festigen. Auch dieser Prozess ist in besonderer Weise sprachlich bestimmt und führt zu der Einsicht, dass verantwortliches sprachliches Handeln auf der Grundlage akzeptierter Konventionen erfolgt. In der Auseinandersetzung mit literarischen Werken aus Vergangenheit und Gegenwart, unter Einbeziehung von Wertvorstellungen fremder Kulturen, begegnen Schülerinnen und Schüler unterschiedlichen Wertesystemen, die immer auch problematisiert werden. Dies hilft ihnen, Maßstäbe für die persönliche Orientierung zu gewinnen, verpflichtet sie aber auch auf die Prinzipien des demokratisch und sozial verfassten Rechtsstaates.
Ein an den vorgestellten Prinzipien und Zielen orientierter Deutschunterricht ist somit ein unverzichtbarer, grundlegender Baustein des „Schulhauses RHG“.
Aufgabentypen im Fach Deutsch (Sek. I)
Für die schriftlichen Arbeiten (Klassenarbeiten) gelten folgende Aufgabentypen, mit denen die fachlichen Anforderungen der angegebenen Kompetenzerwartungen überprüft werden:
Typ 1: Erzählendes Schreiben
− von Erlebtem, Erdachtem erzählen
− auf der Basis von Materialien oder Mustern erzählen
Typ 2: Informierendes Schreiben
− in einem funktionalen Zusammenhang sachlich berichten und beschreiben
− auf der Basis von Materialien (ggf. einschließlich Materialauswahl und -sichtung) einen informativen Text verfassen
Typ 3: Argumentierendes Schreiben
− begründet Stellung nehmen
− eine (ggf. auch textbasierte) Argumentation zu einem Sachverhalt verfassen (ggf. unter Einbeziehung anderer Texte)
Typ 4: Analysierendes Schreiben
− Typ 4 a) einen Sachtext, medialen Text oder literarischen Text analysieren und interpretieren
− Typ 4 b) durch Fragen bzw. Aufgaben geleitet aus kontinuierlichen und/oder diskontinuierlichen Texten Informationen ermitteln und ggf. vergleichen, Textaussagen deuten und ggf. abschließend bewerten
Typ 5: Überarbeitendes Schreiben
− einen Text überarbeiten und ggf. die vorgenommenen Textänderungen begründen
Typ 6: Produktionsorientiertes Schreiben
− Texte nach Textmustern verfassen, umschreiben oder fortsetzen
− produktionsorientiert zu Texten schreiben (ggf. mit Reflexionsaufgabe)
Der schulinterne Lehrplan wird an dieser Stelle veröffentlicht, wenn die Umstellung von G8 auf G9 erfolgt ist!