Infoveranstaltung zur Organspende

Alles begann mit einem Zufallsfund in einem Bücherschrank, als unserer Kollegin Frau Burgard der Roman „Réparer les vivants“ („Die Lebenden reparieren“) von Maylis de Kerangal in die Hände fiel. Der Hirntod des jungen Simon infolge eines Verkehrsunfalls löst bei den Angehörigen einen riesigen Schock und größte seelische Nöte aus. Zeitgleich steht das Krankenhauspersonal vor der heiklen Herausforderung, in den schlimmsten Stunden die Frage nach einer möglichen Organspende aufzuwerfen. Das Thema Organspende ließ die Kollegin nicht mehr los. Weitere Recherchen führten zu den „Jungen Helden“. Die mitunter prominenten Vereinsmitglieder informieren an Schulen und Universitäten über die Relevanz und Brisanz des Themas Organspende. Schnell war klar, dass die Jungen Helden ins RHG eingeladen werden sollten. Gedacht, getan!

Am 7. Februar besuchte uns Marius Schäfer von den Jungen Helden. In seinem Vortrag informierte er die Jahrgangsstufe Q2 über wichtige Aspekte rund um die Organspende. Zudem berichtete er über sein eigenes tragisches Schicksal und seine spektakuläre Rettung. Marius Schäfer hob stets hervor, dass es das Entscheidende ist, überhaupt eine Entscheidung zu treffen – sei es für oder gegen eine Organspende und diese in einem Organspendeausweis zu dokumentieren. Im Notfall können so die Angehörigen davor geschützt werden, in den ohnehin schwersten Stunden eine Entscheidung anstelle des Sterbenden ausgehend von Vermutungen über dessen Willen treffen zu müssen. Und natürlich vereinfacht es den Prozess der Organspende und damit die Möglichkeit, Leben zu retten. Umgekehrt: Würde nicht jede/r, dessen Leben davon abhängt, in ihrer/seiner Verzweiflung ein Spenderorgan annehmen? Wäre es dann nicht solidarisch, sich Gedanken darüber zu machen, ob man im Gegenzug dazu bereit wäre, im Falle des eigenen Hirntods anderen Menschen eigene Organe zu spenden? Diese Frage gehört mit den zu jenen Fragen, mit denen sich ein mündiger, selbstbestimmter Staatsbürger früher oder später auseinandersetzen sollte.

Auch im nächsten Jahr wird Marius Schäfer uns wieder besuchen. Wir hoffen auf noch mehr Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den Jahrgangsstufen 10, Q1 und Q2 bei der Informationsveranstaltung. Bis dahin sind auf Wunsch fortlaufend Organspendeausweise bei Frau Burgard erhältlich.

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