Das Fichte Gymnasium und das Ricarda-Huch-Gymnasium möchten ihre schulischen Angebote und damit ihre Qualität verbessern und vereinbaren deshalb eine noch engere Zusammenarbeit.
Eigentlich sollte es eine Selbstverständlichkeit und auch ganz einfach sein: zwei benachbarte Schulen kooperieren zum Vorteil ihrer Schülerinnen und Schüler. Soweit die Theorie. In der Praxis finden solche Kooperationen aber viel zu selten statt.
Das Fichte-Gymnasium und das Ricarda-Huch-Gymnasium arbeiten auf einigen Feldern schon seit Jahren zusammen, indem in einigen Kursen Schülerinnen und Schüler der Oberstufe Angebote der jeweils anderen Schule wahrnehmen.
Aber es gibt ja nur wenige Dinge, die man nicht noch besser machen könnte. Deshalb haben sich die beiden Schulleitungen zusammengesetzt und überlegt, wie man die bisherige Kooperation erweitern könne. Im Mittelpunkt der Überlegungen stand – wie schon gesagt – die Verbesserung der schulischen Angebote zum Nutzen der Schülerinnen und Schüler.
Beide Schulen haben im Laufe der Jahre ihre individuellen Schwerpunkte entwickelt. Beim Fichte-Gymnasium ist dies der MINT-Bereich, der seit einigen Jahren ein Zugpferd der Schule ist und für hohe Anmeldezahlen sorgt. Das Ricarda-Huch-Gymnasium dagegen verfügt über ein breites Angebot gesellschaftswissenschaftlicher Grund- und Leistungskurse in der Oberstufe. Darüber hinaus wird das recht selten angebotene Fach Psychologie ab dem nächsten Schuljahr nicht mehr nur- wie bisher – in den Jahrgängen 8 und 9, sondern auch in der Sekundarstufe II als Wahlfach unterrichtet.
Alle Schulen möchten grundsätzlich ihren potentiellen „Kunden“ ein möglichst vielfältiges Fächerangebot unterbreiten. Aufgrund zwingender Bedingungen muss sich jede Schule aber letztlich für eine Auswahl entscheiden, es sei denn, es handelt sich um ein sehr großes System, welches dann aber wieder andere Nachteile mit sich bringt.
Wenn also nicht jede Schule alles anbieten kann, liegt es nahe, sich zur Nutzung von Synergie-Effekten mit einer anderen Schule zusammen zu tun. Dies war jedenfalls die Überlegung am Fichte-Gymnasium und am Ricarda-Huch-Gymnasium.
Im Ergebnis der Schulleitungsgespräche, die in einer ausgesprochen guten und konstruktiven Atmosphäre stattfanden, wurde deshalb vereinbart, dass die Schüler des Ricarda-Huch-Gymnasiums zukünftig weiterhin an den Leistungskursen des Fichte-Gymnasiums in den Fächern Physik, Chemie und Geschichte teilnehmen können, während für die Fichte-Schüler die Ricarda-Angebote in den Leistungskursen Erziehungswissenschaften und Sozialwissenschaften sowie dem Grundkurs Psychologie offen stehen. Weiterhin wurde über eine Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Projektkurse in der SII gesprochen, die für die Zukunft angedacht wird.
Ein erster und wichtiger Schritt wurde getan, der für beide Schulen sicher eine Steigerung der Attraktivität bedeutet. Keine der beiden Schulen möchte sich aber hierauf ausruhen. In diesem Sinne wird es folglich weitere Gespräche geben, an deren Ende durchaus auch weitere Bausteine einer sinnvollen Zusammenarbeit stehen können und sollen.