Philosophie in der Oberstufe
Alle Menschen streben von Natur aus nach Wissen.
Aristoteles, Metaphysik, 1. Buch
Auch in der Oberstufe wird das Fach Philosophie angeboten und führt die Auseinandersetzung mit philosophischen Themen, die bereits in der Sekundarstufe I im Fach Praktische Philosophie stattgefunden hat, fort. Dabei geht es in der Oberstufe nicht mehr nur um Themen des Alltags, die philosophisch hinterfragt werden, sondern um ganz grundsätzliche Fragen.
In Anlehnung an den Philosophen Immanuel Kant sind das die Fragen:
In der Einführungsphase und in der Qualifikationsphase I wird entweder das Fach Philosophie oder das Fach Religion belegt. Eine Fortführung in der Qualifikationsphase II ist möglich. Philosophie kann als drittes oder viertes Abiturfach belegt werden und wird dann durchgängig in der Sekundarstufe II schriftlich belegt.
Die folgenden Inhaltsfelder, die in verschiedene Unterrichtsvorhaben aufgeteilt sind, werden in der Sekundarstufe II behandelt:
Einführungsphase:
Inhaltsfeld I: Der Mensch und sein Handeln (Anthropologie und Ethik)
Inhaltsfeld II: Menschliche Erkenntnis und ihre Grenzen (Erkenntnistheorie und Metaphysik)
Qualifikationsphasen I und II:
Inhaltsfeld III: Das Selbstverständnis des Menschen (Anthropologie)
Inhaltsfeld IV: Werte und Normen des Handelns (Ethik)
Inhaltsfeld V: Zusammenleben in Staat und Gesellschaft (Ethik und Staatstheorie)
Inhaltsfeld VI: Geltungsansprüche der Wissenschaften (Wissenschaftstheorie)
Die Schüler lernen auf der Ebene der Sachkompetenz, philosophische Problemstellungen in unterschiedlichen Inhaltsfeldern zu erfassen, darzustellen und zu erläutern sowie dazu eigene Lösungsansätze und -beiträge zu entwickeln. Auf der Ebene der Methodenkompetenz verfügen sie über notwendige Verfahren zur Durchführung einer philosophischen Problemreflexion. Sie erwerben auf der Ebene der Urteilskompetenz die Fähigkeit, philosophische Ansätze, Positionen und Denkmodelle kriteriengeleitet und argumentierend zu beurteilen, wozu die Erörterung ihrer Problemlösungsbeiträge, ihrer Denkvoraussetzungen und Konsequenzen sowie ggf. die Beurteilung ihrer argumentativen Schlüssigkeit erforderlich ist. Schließlich entwickeln sie auf der Ebene der Handlungskompetenz die Fähigkeit, auf der Basis philosophischer Positionen und Denkmodelle verantwortbare Handlungsoptionen zu entwickeln und eigene Entscheidungen und Handlungen durch plausible Gründe und Argumente zu rechtfertigen. Außerdem vertreten sie im Rahmen rationaler Diskurse im Unterricht ihre eigene Position mit argumentierender Bezugnahme auf die Positionen anderer (vgl. Kernlehrplan Philosophie).
In der Oberstufe werden in den einzelnen Jahrgängen zwei bis drei Philosophiekurse angeboten, die von Frau Boehm, Herrn Düfel und Herrn Reichart unterrichtet werden.